Ampfer – weniger ist mehr!

Eine sinnvolle Ampferregulierung im wirtschaftlich geführten Grünland ist eine wichtige Maßnahme zur Qualitätssicherung.

Die Unkrautpflanze Ampfer

Die bedeutendste Unkrautpflanze im Grünland ist der Ampfer. Die Ampferpflanze liebt nährstoffreiche, eher feuchte Standorte. Sie hat keine Probleme mit verdichteten Böden.

Der Ampfer wird auch als „Kraftwerk“ bezeichnet. Denn der Ampfersamen braucht zwar Licht zum Keimen, die Wurzeln können jedoch aus 10 cm Bodentiefe austreiben.

Der Ampfer liebt Stickstoff, Kali und Magnesium, braucht ein hohes Nährstoffangebot an der Wurzeloberfläche und kann sehr gut die Nährstoffe in der Pflanze umlagern. Allerdings gehören Kalzium und Natrium nicht zu seinen Vorlieben.

Das Geheimnis des – zweifelhaften – Erfolges des Ampfers ist unter anderem die Möglichkeit, Stärke noch vor der Blüte in die Wurzeln einzulagern und diese als Reservekohlenhydrate zur Regeneration nach einem Schnitt nutzen zu können. Der Ampfer ist rücksichtslos: Er nimmt dem Restbestand die Luft zum Atmen und das Licht zum Assimilieren.

Dem Ampfer zu Leibe rücken

Als wirtschaftliche Schadschwelle gelten 1 bis 2 junge Ampferpflanzen pro m². Neben den biologischen und biotechnischen Bekämpfungsmöglichkeiten wie Ampferbohrer, Ausstechen usw. sei auf die chemischen Maßnahmen hingewiesen. Diese können als Punkt- oder Flächenbehandlung durchgeführt werden. Wichtig ist, dass sich der Wurzelkopf des Ampfers im Rosettenstadium befindet und noch keine Blütenstände ausgebildet sind. Bekämpfen Sie den Ampfer bei wüchsigem Wetter.

Lücken schließen

Um dem Ampfer nicht zu viel Raum zu geben, sollten beim Auftreten von Lücken diese sofort durch die Nachsaat geschlossen werden. Am besten eignet sich auch hier die periodische Nachsaat mit ÖAG geprüften Nachsaatmischungen von Die Saat. Durch eine stetig geschlossene Grasnarbe hat der Ampfer weniger Licht zum Keimen. Außerdem sind diese Mischungen mehrfach und in größeren Probenumfängen auf Ampferfreiheit geprüft und kontrolliert.

Reste nicht auf den Mist

Eine unterschätzte Möglichkeit Ampfersamen aus dem Kreislauf zu nehmen ist die Entsorgung der Futterreste. Da Ampfer nicht gefressen wird (die enthaltene Oxalsäure ist leicht giftig und nicht schmackhaft), bleiben die Pflanzenteile am Futtertisch liegen. Allzu oft werden diese am Misthaufen zwischengelagert. Mit der nächsten Mistfuhre kommen die jahrzehntelang keimfähigen Ampfersamen wieder auf die Wiese. Vor allem in der biologischen Wirtschaftsweise ein Desaster.

Bei Fragen zur Kulturführung im Grünland steht Ihnen das Beratungstelefon unter 0664 6274242 zur Verfügung.

Gabriele Hirsch, MSc, DIE SAAT Fachberaterin Sämereien und Zwischenfrüchte