Grünlandpflege: Herausforderung angenommen

Veränderungen erkennen, strategisch planen und Lösungen entwickeln ist auch in der Grünlandwirtschaft der Schlüssel zum Erfolg.

Auch wenn es draußen noch nicht so aussieht, die Grünlandsaison nähert sich mit riesigen Schritten. Und sie kommt mit größeren Herausforderungen und Änderungen denn je.

Durch Nachsaat dem Klimawandel trotzen
Neueste Studien belegen, dass sich in den nächsten Jahrzehnten die Häufigkeit von Dürreereignissen dramatisch erhöhen wird. Es ist damit zu rechnen, dass etwa jedes fünfte Jahr ein solches Extremereignis mit Höchsttemperaturen und Trockenheit eintreten wird. Im vorigen Jahrhundert war die Zeitspanne noch fast dreimal so weit. Aber dieses Wissen birgt auch die Chance, zeitgerecht Maßnahmen zu ergreifen, um diese Beeinträchtigungen in der Grünlandwirtschaft abzufedern. Dazu gehören grundlegende Dinge wie höhere Schnitte, scharfe Mähwerkzeuge und die Nutzung angepasster Düngergaben. Was in den vergangenen – etwas feuchteren – Jahren aber aus dem Fokus gerückt ist, ist die Nachsaat. Gemeint ist damit die periodische Nachsaat zur Aufrechterhaltung einer vitalen Pflanzengemeinschaft in der Wiese. Nur wenn es gelingt, die Zeit zwischen Dürrejahren zu nutzen, ist man auch dafür gerüstet, wenn es erneut zu einem trockenem Jahr kommt. Ausgehend von der Tatsache, dass seit 2020 moderate Grünlandjahre waren, ist das Jahr 2023 wahrscheinlich optimal, um noch vor dem nächsten Hitzeschock neue Pflanzen im Dauergrünland zu etablieren.

Vielfalt als Geheimrezept
Je vielfältiger eine Pflanzengemeinschaft ist, desto nutzungselastischer, höher im Futterwert und stresstoleranter ist sie. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Nutzungshäufigkeit angepasste Mischungen bzw. Einzelarten nachgesät werden. Im neuen Fachblatt für das Grünland von „DIE SAAT“ finden sich nicht nur diese Angaben. Auch wurden die Rezepturen einiger Mischungen nach dem neuen ÖAG-Handbuch angepasst. Damit ist auf die neuen Herausforderungen reagiert worden. Mit der Tatsache, dass sich klimatische Grenzen verschieben und es immer weniger „raue Lagen“ gibt, ist diese Unterscheidung z. B. bei den Wechselwiesen weggefallen. Mit der neuen Wechselwiese WWI steht nun eine Mischung zur Verfügung, die mit neuer Rezeptur für alle Lagen des Feldfutterbaues geeignet ist.

Sehr gute Auswahl mit höchster Qualität
Gleich geblieben ist der hohe Qualitätsanspruch an von der ÖAG geprüfte und kontrollierte Grünlandmischungen. Besonders die Sortenauswahl macht den Unterschied zu Standardmischungen anderer Anbieter. Denn „Die Saat“ ist nach wie vor der einzige Anbieter dieser Qualitätssaatgutmischungen für das Grünland. Viele dieser Sorten sind auf Anfrage als Einzelkomponenten ampferfrei in ÖAG Qualität erhältlich – auch für die biologische Landwirtschaft in Bioqualität. Mit der neuen Bio-Verordnung fällt die Ausnahmegenehmigung für Dauergrünlandmischungen weg. Es kann aber für ÖAG-Mischungen von Bio- Betrieben angesucht werden. Für Grünlandsaatgut ohne Ansuchen wurde das Angebot im Wiesengrün- Sortiment erhöht und es steht damit ein Vollsortiment zur Verfügung.

Gabriele Hirsch, RWA Saatgut