Gut gepflegt ist halb gemäht

So könnte man den Zusammenhang zwischen Bewirtschaftungsweise und Ertrag des Grünlandes zusammenfassen. Wie jede andere landwirtschaftliche Kultur dankt das Grünland sachgerechte Behandlung mit Ertrag, Qualitätsstabilität und Ausdauer.

Im Wesentlichen sind das:

› Bestandesgerechte Schnitthäufigkeit

› Ausreichende Schnitthöhe

› Geschärfte Mähwerkzeuge

› Nutzungsangepasste Düngung

Sehr Raygras-betonte Dauerwiesen können öfter gemäht werden als Dauergrünland mit hohem Kleeanteil und Knaulgras oder klassische Glatthaferwiesen mit ihrer hohen Artenvielfalt. Auch die Schnitthöhe muss sich nach der Zusammensetzung des Bestandes richten. Bei Wiesen mit hohem Grasanteil soll die Schnitthöhe von ca. 7 cm nicht dauerhaft unterschritten werden. Ist viel Rotklee im Bestand (und soll das auch bleiben), so steigt die Schnitthöhe um 1 bis 2 cm. Kommt dann noch ein höherer Anteil von Luzerne dazu, dann sind mind. 10 cm Bodenabstand das Maß für das Mähwerk. Allerdings ist Luzerne keine Kultur des Dauergrünlandes und als Futterpflanze besser im Feldfutterbau angesiedelt.

Geschärfte Mähwerkzeuge haben gleich zwei Vorteile. Zum einen schonen sie die Pflanzen und verkürzen die Wiederantriebszeit durch ein glattes Schnittbild. Dadurch verkürzt sich nämlich die Wundheilung und das Wachstum kann schneller wieder beginnen. Und zum anderen schont das den Geldbeutel, da scharfe Messer weniger Kraft und damit Kraftstoff verbrauchen – und schneller fertig ist man auch noch!

Für die Düngung ist zu sagen, dass bei höherer Schnittintensität auch mehr gedüngt werden muss, um den Bestand in seiner Leistungsfähigkeit und Qualität zu erhalten. Gräser benötigen mehr Stickstoff, Leguminosen vor allem Phosphor. Ist beides nicht ausreichend vorhanden, so können sich genügsame Kräuter in der Wiese ausbreiten. Wirtschaftsdünger sind ein hochwertiges Betriebsmittel das sorgsam eingesetzt werden soll. Es ist auch immer ratsam, sich an den „Richtlinien der sachgerechten Düngung“ zu orientieren, welche auf bmlfuw.gv.at oder ages.at abrufbar sind.

Bei Fragen zur Kulturführung im Grünland steht Ihnen das Beratungstelefon unter 0664 6274242 zur Verfügung.

Gabriele Hirsch, MSc, DIE SAAT Fachberaterin Sämereien und Zwischenfrüchte