Jetzt Nachsäen?

Die periodische Nachsaat im Spätsommer dient nicht nur der Ertragssteigerung. Es gibt auch viele andere Gründe dafür.

Auch 2022 ist die Witterung über Österreich recht unterschiedlich verteilt. Nicht überall ist ausreichend Regen gefallen – in diesen Regionen ist die Ertragssteigerung das wahrscheinlich brennendste Thema im Grünland. In solchen Fällen soll mit einer geeigneten Nachsaatmischung, welche für die Schnitthäufigkeit und Lage am besten passt, der Bestand in seiner Zusammensetzung aufgewertet werden. Bei stärkerer Lückigkeit sollte mit einer höheren Saatstärke von ca. 15 bis 20 kg/ha in Richtung Sanierung gedacht werden.

Periodische Spätsommersaat
Allerdings geht, bevor es zu Ertragseinbußen kommt, schon sehr viel Qualität im Erntegut verloren. Das merkt man oft in der Quantität noch gar nicht. Zur Erhaltung von Qualität und Ertrag eignet sich die periodische Spätsommersaat am besten. Mit regelmäßigen Nachsaaten von 7 bis 10 kg/ha bleibt das Grünland vital und leistungsstark. Auch hier ist die Mischung in erster Linie nach der Nutzungsintensität zu wählen.

Kosten sparen durch gesunde Wiesen
Zuletzt ist ein wichtiger Grund für die Nachsaat dazu gekommen: Bei stark steigenden Preisen von Betriebsmitteln wie Dünger können mit der Erhaltung von Wiesen und Weiden durch Ergänzung
von Futterpflanzen auch Kosten eingespart werden. Dazu bieten sich v. a. Leguminosen wie Rotklee an. Aber auch die Steigerung von Anteilen ertragsstarker Gräser wie Englisches Raygras
(in Gunstlagen und bei hoher Schnittfrequenz) oder Knaulgras (bei mittelintensiver Nutzung oder Trockenstress) macht betriebswirtschaftlich Sinn. Artenkenntnis und vorherige Bestandesbeurteilung sind die Grundlagen, um die notwendigen Arten wieder zu etablieren.

Qual der Wahl?
Um auch langfristig mit der Nachsaat erfolgreich zu sein, ist bei der Wahl der Mischung bzw. der Einzelkomponenten auf Ausdauer, Nachwuchsstärke und Gesundheit zu achten. Die ÖAG-Qualitätssaatgutmischungen von „Die Saat“ erfüllen mit ihren ausgewählten Sorten alle diese Anforderungen. Viele dieser Sorten aller Arten sind auch auf Bestellung als Einzelsaaten erhältlich – ÖAG-geprüft und ampferfrei. Im Fachblatt für die Nachsaat, das auch in den Lagerhäusern aufliegt, finden Sie viele wertvolle Tipps rund um Anbau und Kulturführung. Um die richtige Mischung für betriebsspezifische Ansprüche zu wählen, finden Sie das Fachblatt für Grünland und Feldfutterbau von „Die Saat“ ebenfalls vor Ort im Lagerhaus.

Der richtige Zeitpunkt
Speziell die Nachsaat im Spätsommer, Ende August bis Mitte September, führt sicherer zum Erfolg. Die mäßigeren Tagestemperaturen, laue Nächte und v. a. der Tau machen hier den Erfolg aus. Außerdem ist zu dieser Jahreszeit mit sichereren Niederschlägen zu rechnen. Speziell bei der Nachsaat von Klee bzw. Luzerne ist darauf zu achten, dass noch ausreichend Entwicklung im Herbst stattfindet, damit die Kulturen auch gut über ihren ersten Winter kommen. Das gilt besonders auch für einen eventuellen Reinigungsschnitt vor Vegetationsende.

Für individuelle Anfragen steht Ihnen das Beratungstelefon unter 0664 6274242 zur Verfügung.

Gabriele Hirsch, MSc, DIE SAAT Fachberaterin Grünland, Sämereien und Zwischenfrüchte

LEGUMINOSEN – Hoher Kleeanteil durch Einsaat bringt mehr Eiweiß im Grundfutter.