Mais: Überblick über die Ernte 2022
Je nach Region entwickelte sich der Maisanbau in diesem Jahr sehr divers. Während die Erträge im Alpenvorland durchaus zufriedenstellend waren, kämpften die Landwirte im östlichen Trockengebiet und im Bio-Landbau mit den Auswirkungen von Hitze und Trockenheit. Umso wichtiger ist der Einsatz von standortgerechten Sorten.
In Südösterreich streuten witterungs- und bodenbedingt die Erträge sehr stark. So lagen auf leichten Böden die Erträge oft deutlich unter 10 t/ha, auf Gunstlagen wurden jedoch oft auch 16 t Trockenmais pro Hektar übertroffen. Deutlich waren dabei die Sorteneignungen zu sehen. Lagen auf leichten Standorten die trockenheitstoleranten Sorten DieSAFARI® (Rz 320), DieSIBILLE ® (Rz ~380), INCLUSIV (Rz ~400) und DieSISSY® (Rz 420) voran, waren es auf feuchteren Standorten SIMONE® (Rz 360) sowie DieSTEFANIE® (Rz 450). Überragend waren jedoch die neuen Sorten GLORIETT (Rz 420) und DieMELISSA® (Rz ~430) auf leichteren Böden sowie die sehr gesunden KERALA (Rz 380) und PERSIC (Rz ~460) auf schwereren Böden. Deutlich zu sehen waren wieder die wesentlich geringeren Toxin-Belastungen bei den mit dem Toxintest ausgezeichneten DIE SAAT-Sorten. Bei Silomais überzeugten RGT IXABEL (Rz ~490) sowie die frühreifen SY COLLOSSEUM (Rz 290) und LG 31.240 (Rz 300).
Gute Ergebnisse aus dem Alpenvorland
Anders als in den meisten Regionen waren die Bedingungen für Körnermais im Alpenvorland heuer durchaus zufriedenstellend. Mit Ausnahme kleinräumiger Dürre- und Hagelprobleme konnten trotz witterungsbedingt etwas späterem Erntebeginn durchwegs gute Erträge eingefahren werden. Gerade die Ertragsstabilität unter verschiedensten Bedingungen macht Sorten wie LG 31.219 (Rz 250) und DieSAFARI® (Rz 320) zur sicheren Wahl. Daneben konnten aber auch die neueren Überflieger DieSERENA® (Rz 250), LG 31.240 (Rz 300) und FINEGAN (Rz 300) überzeugen. Die mehrjährig stabilen Sortenleistungen bieten in Zeiten zunehmender Wetterkapriolen zusätzliche Sicherheit für jeden Maisanbauer.
Östliches Trockengebiet kämpfte mit Hitze
Die Maiserträge waren heuer durch die extreme Hitze und Trockenheit im Juli und August je nach Boden und Vorfrucht sehr gering. Sie lagen großteils zwischen 4 und 8 t Trockenmais pro Hektar. Auf guten Böden mit nicht wasserzehrender Vorfrucht lagen die Erträge teilweise auch bei 10 t Trockenmais pro Hektar. Vor allem die bewährten Sorten wie DieSONJA® (Rz 380, gute Trockenheitstoleranz durch ihre Wurzelmasse) und DieSARAH ® (Rz 340, kurzer Wuchs, effizient beim Wasserverbrauch) brachten auch bei trockenem und heißem Sommer gute Erträge. Im Burgenland lagen die trockenheitstoleranten Sorten INCLUSIV (Rz ~400) und DieSISSY® (Rz 420) bei jedem Ertragsniveau im Spitzenfeld. Sehr gut waren auch die kurzstrohigen und sehr trockenheitstoleranten GLORIETT (Rz 420) und DieMELISSA® (Rz ~430).
Ein schwieriges Jahr für den Bio-Mais
Ein leider sehr schwieriges Bio-Mais-Jahr geht zu Ende. Im Frühjahr zeigten sich großteils sehr schöne Maisbestände. Aufgrund der warmen Witterung zum Anbau entwickelten sich die Maispflanzen sehr schnell und durch den Niederschlag zu Pfingsten ließen die Bestände auf ein gutes Jahr hoffen. Durch lange Trockenphasen, aber auch durch die extrem hohen Temperaturen kam es zu einer sehr schlechten Befruchtung der Kolben. In den Praxisversuchen konnte man dadurch die Trockenheitstoleranz und die Befruchtungsleistung der einzelnen Sorten erkennen. Als sehr „klimafit“ zeigten sich die Sorten DieSONJA® (Rz 380) und DieSARAH® (Rz 340). Im frühen Reifebereich überzeugte der Hartmais LG 31.256 (Rz 280).
Anton Kern, Johannes Stöckler, Karl Nittmann, Thomas Unger, BSc, RWA Saatgut