Weidewirtschaft für die Wirtschaftsweide

Nicht nur wegen der neuen Bioverordnung, auch im konventionellen Grünlandbetrieb kommt der Weide immer mehr Bedeutung zu.

Eine gut gepflegte Weide ist wirtschaftlich und hält die Tiere gesund.

Weidegang spielt in der Tiergesundheit eine große Rolle. Es sind v. a. die freie Bewegung und die gleichmäßige Futteraufnahme, die den Tieren besonders guttun. Dem tragen auch diverse Tierwohlprogramme Rechnung. Aber Weide ist nicht gleich Weide. In vielfältiger Hinsicht kann man unterscheiden. Zuallererst natürlich aufgrund der gehaltenen Tiere. So ist eine Rinderweide nicht zu vergleichen mit einer Weide für Pferde, und eine Gänseweide unterscheidet sich maßgeblich von einer für Kleinwiederkäuer. Ebenfalls unterschiedlich ist die Bewirtschaftungsweise. Je nachdem unterteilt man in:

  • Koppelweide
  • Umtriebsweide
  • Portionsweide
  • Kurzrasenweide
  • Almweide

Auch „Mob Grazing“ ist eine neue Form der Beweidung, die aber in Österreich noch kaum zur Anwendung kommt. Genau genommen handelt es sich um eine extreme Form der Portionsweide.

Bewirtschaftung an die Weide anpassen
Wichtig ist, zu wissen, dass jede Form der Weidewirtschaft auch eine angepasste Form der Bewirtschaftungsweise voraussetzt, um erfolgreich und damit auch wirtschaftlich zu sein. Ganz wesentlich ist ein der jeweiligen Weideform angepasster Tierbesatz. Dieser sollte je nach Wachstum der Weidepflanzen verändert werden können. Da im Gegensatz zum Mähwerk das Tiermaul selektiert, bleiben weniger schmackhafte Pflanzen einfach stehen. Das ist v. a. ein Problem der Koppel- und Umtriebsweiden. Demnach muss mit dem Ausmähen und Abtransportieren der überständigen Arten reagiert werden. Passiert das nicht, vermehren sich gerade diese immer weiter und nehmen im Bestand überhand.

Tipps zur erfolgreichen Weidepflege
Intensive Weidewirtschaft bedarf auch einer angepassten Düngung. Hier sind Defizite zu decken und bei Bedarf zu ergänzen. Dies ist besonders wichtig, da sich die wertvollen Futterpflanzen im Bestand halten sollen. Schon bei der Anlage einer neuen Weide muss mit der Auswahl der richtigen Mischung der Grundstein für eine ertragreiche Weide gelegt werden. Nicht alle Grünlandpflanzen sind weideverträglich.

Im ÖAG Qualitätssaatgutsortiment von DIE SAAT gibt es dazu folgende Mischungen:

Um die Bildung einer tragfähigen Grasnarbe zu ermöglichen, empfiehlt es sich, zumindest den ersten Schnitt zu mähen. Auch der Einsatz einer Deckfrucht kann zu einer schnelleren Tragfähigkeit verhelfen. Dazu eignen sich in der ersten Jahreshälfte Sommerhafer und im zweiten Halbjahr Sommerroggen – Saatstärke der Deckfrucht jeweils max. 60 kg. Zur Erhaltung des Bestandes eignet sich am besten die ÖAG Nachsaatmischung NAWEI. Besonders die Spätsommernachsaat Ende August/Anfang September hat sich als praxistauglich erwiesen. Diese ist auch im laufenden Weidebetrieb möglich (außer bei Pferdeweiden).

Bei Fragen zu Weideanlage und -pflege steht Ihnen das Beratungstelefon unter 0664 6274242 zur Verfügung.

Gabriele Hirsch, MSc, DIE SAAT Fachberaterin Sämereien und Zwischenfrüchte