Gesunde Saat = gesunde Ernte

Die feuchte Witterung im heurigen Frühjahr sorgte für hohe Erträge – aber auch einen erheblichen Krankheitsdruck. So zeigte sich heuer im Besonderen, wie wichtig der Anbau zertifizierten, gesunden Saatguts ist.

Die Getreideernte 2023 ist im Wesentlichen eingebracht und zeigt durchaus gute Ertragswerte bei den wichtigen Getreidearten. Die Qualität betreffend sind die Werte unterschiedlich. So wurde beispielsweise die Wintergerste mit überwiegend guten bis sehr guten Werten in der Kornsortierung eingebracht, während es beim Hektolitergewicht – je nach Anbaugebiet – zu stärkeren Schwankungen kam.

Bei Winterweizen konnten in allen Anbaugebieten Österreichs überdurchschnittliche Erträge erzielt werden, was dazu führte, dass vielerorts der Proteingehalt des Weizens nicht den gewünschten Vorstellungen entsprach. Das Hektolitergewicht war hingegen meistens hoch.

Was den Pflanzenschutz betrifft, war 2023 sowohl für die Beratungsorgane, als auch für die Landwirte ein herausforderndes Jahr.

Bei der Gerste war die Bekämpfung von Blattkrankheiten, wie Rynchosporium-Blattflecken oder der Schaderreger des Helminthosporium-Komplexes (Netzflecken, Braunfleckigkeit und Streifenkrankheit) von großer Bedeutung.

Bei Weizen konnte bei anfälligen Sorten bereits im April Gelbrost festgestellt werden, während der wärmeliebende Braunrost erst sehr spät (meist erst in der zweiten Junihälfte) zu beobachten war. Vor allem bei Weizenbeständen, die nach Kulturen gebaut wurden, die viel organische Ernterückstände am Feld hinterlassen (vor allem Körnermais) war auch heuer häufig das Auftreten von Ährenfusarium zu beobachten. Bei Ährenfusarium, sowie bei Netzflecken, Braunfleckigkeit und Streifenkrankheit ist zu beachten, dass diese pilzlichen Schaderreger „samenbürtig“ sind und somit beim Anbau auf die junge Weizenpflanze übertragen werden.

Es ist deshalb unbedingt notwendig, dass nur absolut gesundes Saatgut für die Aussaat verwendet wird. Die beste Garantie dafür ist die Verwendung von zertifiziertem Saatgut.

Ernst Fradinger, RWA Saatgut