Maisernte 2023: Schwierige Bedingungen

Ein herausforderndes Maisjahr geht zu Ende, wobei sich der Anbau je nach Region sehr unterschiedlich entwickelte. Umso wichtiger ist der Einsatz standortgerechter Sorten.

Im Süden Österreichs bewirkten übermäßig viele Niederschläge auf leichten Böden in diesem Jahr durchwegs gute Erträge. Auf schweren Böden kam es allerdings vermehrt zu Sauerstoffmangel und einer Blockierung der Stickstoff-Aufnahme sowie zu teilweise starkem Krankheitsdruck durch Turcicum-Blattflecken und Stängelfusarium. Ertragseinbußen von 30 % und mehr waren die Folge. Noch größere Verluste gab es, wenn statt des Pflugs der Grubber verwendet wurde. Interessant waren die Sortenleistungen unter diesen Stressbedingungen: Überzeugen konnten einmal mehr langjährig praxisbewährte Sorten wie DieSANTANA® (Rz 300), DieSARAH® (Rz 340), DieSISSY® (Rz 420), DieMELISSA® (Rz ~430) und DieSTEFANIE® (Rz 450). Ihre große Marktbedeutung haben sie nicht umsonst, vermochten sie doch in den vergangenen Jahren bei sehr verschiedener Witterung immer Top-Erträge zu liefern. Einige der neuen Sorten konnten aufgrund des starken Krankheitsdrucks hingegen nicht die erwünschten Ergebnisse erzielen. Die in den Praxisversuchen geprüften DIE SAAT-Sorten DieSELMA® (Rz 360), DieROMINA (Rz ~450) und PERSIC (Rz ~460) bewiesen mit Blick auf Gesundheit und Ertrag jedoch, dass sie das Zeug für erfolgreiche Zukunftssorten haben.

Wetterextreme im Alpenvorland

Die Bedingungen für Mais im Alpenvorland waren geprägt von nass-kühler Witterung in der Anbauphase über trockene und heiße Phasen zur Blüte bis hin zu Unwettern mit Starkregen, Hagel und Sturm. Das resultierte in gestressten Silomaisbeständen und Ertragseinbußen von bis zu 30 %. Wieder konnte SY COLLOSSEUM (Rz 290) seine Beständigkeit auch unter Stress beweisen. Neben der raschen Jugendentwicklung
überzeugte auch der neue HONOREEN (Rz ~330) mit enormer Stresstoleranz und hervorragender Ertragsleistung. Körnermais wurde insbesondere durch die heiße Witterung zur Blüte geschädigt und reagierte regional sehr unterschiedlich mit Erträgen von etwa 7 bis 14 t Trockenmais. Als besonders ertragsstark fielen die neuen Sorten DieSERENA® (Rz 250) und FINEGAN (Rz 300) auf.

Große Schwankungen im Osten

Im östlichen Trockengebiet schwankten die Maiserträge heuer sehr stark. Je nach Niederschlag und Boden lagen diese bei 3 bis 5 t/ha, auf besseren Böden mit optimalem Niederschlag bei 8 bis 12 t/ha. Vor allem die neue Sorte DieSELMA® (Rz 360) wusste durch ausgezeichnete Erträge zu bestechen. Sie ist sehr gut trockenheitstolerant und hat viel Wurzelmasse bei ausgezeichneter Standfestigkeit. Auch bewährte Sorten wie DieSARAH® (Rz 340) und DieSONJA® (Rz 380) erzielten durch ihre Trockenheitstoleranz sehr gute Erträge. Im früheren Reifebereich konnte FINEGAN (Rz 300) überzeugen.

Gute Erträge im Bio-Bereich

Insgesamt geht ein herausforderndes Bio-Mais-Jahr zu Ende. Aufgrund der kühlen Witterung zum Anbau entwickelten sich die Maispflanzen sehr zögerlich und fielen teilweise tierischen Schädlingen wie dem Drahtwurm oder der Saatenfliege zum Opfer. Sorten wie DieSONJA® (Rz 380) und DieSARAH® (Rz 340) konnten lückige Bestände sehr gut kompensieren und bildeten größere Kolben auf der Nachbarpflanze
aus. Bei ausreichender Wasserversorgung bzw. Bewässerungsmöglichkeit erzielte die etwas spätreifere Sorte GLORIETT (Rz 420) sehr hohe Kornerträge. Nach guten Marktpreisen im Herbst 2022 brachen zur Ernte 2023 die Erzeugerpreise für Bio-Mais stark ein. Die hohe Anpassungsfähigkeit in trockenen und heißen Jahren macht die Kulturart Mais aber auch weiterhin sehr interessant.